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Stress-Story Peter

Gegen die Wand - oder?

,, Ich hatte alles so satt. Immer mehr, immer schneller, alles im Griff, alles in Echtzeit- was mich vor wenigen Jahren so begeistert hatte, schien mir jetzt nur noch sinnlos. Ich kam mir vor, als driftete ich nur noch leer dahin… Alle sagten, ich hätte doch alles, ich jammere auf höchstem Niveau, soll halt mal Urlaub machen - als ob das bei meinem Job so einfach ginge! Ich fühlte mich unverstanden und total alleingelassen und überlegte, an welche Wand ich fahren soll…"

Peter fand Dr. Kersten im Netz rein zufällig. Es war eher Neugier als Überzeugung, die ihn leitete, denn eigentlich glaubte er, Stress sei positiv und treibe zu Höchstleistungen an. Sobald er etwas erreicht hatte, „motivierte“ er sich mit einem neuen, noch höher gesteckten Ziel… und das sowohl privat wie beruflich.

Seine auffälligen Laborwerte (bereits ein bestehendes Risiko für Diabetes mellitus, erhöhtes Cholesterin, stark erhöhte oxidative Parameter, sogar Hinweise auf Schäden am Erbmaterial, der DNA) überraschten ihn umso mehr, da er regelmäßig ins Fitnessstudio ging.

Im Sinne der Stressresistenz hatte Peter eine ungünstige genetische Konstellation, der Abbau der wichtigen Stresshormone (überwiegend Adrenalin, Noradrenalin) ist bei ihm verlangsamt, bremsende Mechanismen der Stressreaktion funktionieren nur eingeschränkt. In der HRV-Analyse offenbarte sich eine fast aufgehobene Regulationsfähigkeit des autonomen Nervensystems. Der AVEM-Test zeigte einen reinen B-Typ - wobei B in Peters Fall als Synonym für Burnout angemessen ist. Höchste Verausgabungsbereitschaft ohne Distanzierungsfähigkeit hatten überwiegend dazu geführt.

,, Ich weiß gar nicht, was letztlich der ausschlaggebende Punkt war… Schreck oder ein Kratzer an meinem erfolgsverwöhntem Ego? Jedenfalls wollte ich mir selbst mal wieder etwas beweisen, nämlich, dass ich das wieder in den Griff bekomme! Ich stieß die Firma ab, und lebe seitdem in einer „Auszeit“. Ich habe mir kurze Zeit einen Coach genommen, aber eigentlich wusste ich den Weg alleine. Ich habe gelernt zu meditieren- was ich vor einem Jahr noch als Hokuspokus abgetan hätte! Ich lernte damit zu entspannen; ich reise und beschäftige mich wieder mit Fotografie. Mein Freundeskreis hat sich dadurch verändert, ja, das stimmt. Aber ich habe auch (eine) sehr tolle neue Bekanntschaft gemacht… Statt ausschließlich Fitness-Studio  gibt es jetzt auch radeln und wandern. Zu zweit in der Natur - das kannte ich so gar nicht oder hatte ich es vergessen? Und damit hat sich mein Lebensgefühl völlig neu entwickelt.

Und statt wie früher schnell mal Fastfood reinzuhauen, esse ich jetzt gesünder und nehme verschiedene Nahrungsergänzungen. Und, wenn die Zeit reif ist, kommt ein neues Projekt.

Vielleicht aber gebe ich meine Erfahrungen auch an junge Leute weiter, ganz junge Leute sozusagen … Wir müssen ja nicht alle die gleichen Fehler machen!"