Warum ich - und nicht die anderen?

Die Reaktion auf einen Reiz hängt von unserer Erfahrung ab. Besonders wichtig und prägend sind die frühkindlichen Erfahrungen. Man weiss heutzutage, dass bereits unbewusste Erfahrungen in der Embryonalphase das gesamte Leben beeinflussen. Das Kind registriert nicht nur Stimmlage oder Herzschlag der Mutter, sondern nimmt auch direkt an ihren Emotionen teil: Hormone der Mutter passieren die Plazenta und können epigenetische Veränderungen auslösen: Gene im Embryo werden aktiviert oder abgeschaltet. Dies bleibt nicht nur das ganze Leben bestehen, vielmehr werden epigenetische Veränderungen über Generationen weitergegeben.

Als Kind werden wir geliebt- oder aber abwertend behandelt, nur nach Leistung beurteilt, im Stich gelassen…. Das alles prägt unser Selbstwertgefühl, unser Empfinden und Verhalten lebenslänglich und bildet eine wichtige Grundlage für unseren Umgang mit „Stress“.

Ein anderer grundlegender Unterschied, ob und wie wir unter Stress leiden, ist unsere genetische Ausstattung. Sie ist entscheidend dafür, wie schnell wir Stresshormone abbauen können, wie auf zellulärer Ebene die biochemischen Stressreaktionen ablaufen und in welchem Ausmaß Schäden entstehen und repariert werden können.